Auszug aus der TTO / Bewertungskriterien
Wichtige turnierrelevante Auszüge aus der Tanzturnierordnung (TTO) ‹
- kommt in Kürze
Bewertungskriterien Gardetanz ‹
Bewertungskriterien Gardetanz BDK
Disziplin I – IV
(Stand BDK 2006)
1. Aufmarsch 5 P
Kurzer Weg zur Grundstellung ohne Unterbrechungen und „Ausflüge“. Zu bewerten sind insbesondere:
– natürliche Körper-, Kopf-, Arm- und Handhaltung
– Gleichschritt im Takt der Musik; es ist egal, ob auf dem rechten
oder linken Fuß marschiert wird.
Bei Garden auch: – planvolle Aufstellung der Gruppe (Größeneinteilung)
– Abstände zwischen den Aktiven
– Wendepunkte (gleicher Punkt, gleicher Fuß, gleicher Abstand,
gleicher Rhythmus, gleiche Bewegung)
Ein Aufmarsch ohne Wendepunkte ist erlaubt.
2. Grundstellung 5 P
Absoluter Stillstand. Es dürfen keine Korrekturen mehr vorgenommen werden.
Bei Paaren und Mariechen ist die Grundstellung Pose. Sitzen, Liegen, Knien, etc. ist erlaubt (auch mit dem Rücken zum
Publikum).
Der Tanz muss übergangslos begonnen werden können.
3. Uniform 10 P
Die Uniform muss Garde ausdrücken, landestypische Eigenart ist zulässig. Uniformen müssen nicht teuer und mit Steinen
oder Pailletten überladen sein. Zur Uniform gehören auch das einheitliche Schminken (natürlich, altersgerecht, nicht
maskenhaft) sowie das Schuhwerk. Zu bewerten sind insbesondere:
– Sauberkeit
– einheitliches, korrektes, der Figur angepasstes Tragen
– Lösen oder Verlieren von Uniformteilen führt zu Punktabzug
– Kopfbedeckungen müssen stilgerecht getragen werden
– einheitliche, angeglichene Frisur (Perücken sind keine Pflicht)
– gleiche Farbstellung für alle Uniformen einer Garde (geringe
farbliche Abweichungen durch Nachkauf werden toleriert)
– Dienstgradabzeichen sind zulässig
– Unterkleidung muss an Figur und Uniform angepasst sein
Persönliche Geschmacksrichtungen in Bezug auf Farbe, Schnitt, Ausstattung, usw. dürfen nicht in die Bewertung der
Uniform einfließen.
4. Ausstrahlung 10 P
Die Freude am Tanzen muss erkennbar sein. Gelöster, fröhlicher, und natürlicher Gesichtsausdruck. Einstudierter,
maskenhafter Gesichtsausdruck und übertriebene Mimik (besonders bei Mariechen) werden negativ bewertet.
5. Schrittvielfalt 10 P
Es sollen möglichst viele verschiedene Schritte gezeigt werden. Dazu gehören:
– Marschieren
– Kreuz – Schritte
– Schiebe- und Polkaschritte
– Ferse-Spitze – Schritte
– Winkelschritte
– Beinschwünge
– Drehungen
– Pirouetten
Der Tanz soll möglichst viele Schrittvariationen und -kombinationen enthalten.Alles muss zum Takt und der Dynamik der Musik passen.
Wiederholungen führen nicht zu einer höheren Punktzahl.
6. Schwierigkeitsgrad 10 P
Es sollen möglichst viele verschiedene Schwierigkeiten gezeigt werden, die beidseitig ausgeführt werden sollen. Dazu
gehören insbesondere:
Bei Garden: – Spagat, auch eingesprungen
– Beinführung, innen und außen gefasst, aufgenommen und gefangen, gehockt, in der
Bewegung
– Sprünge jeder Art
– Rad; Radwende
– Russenkreisel
– Krakowiak
Bei Mariechen und Paaren gehören darüber hinaus auch akrobatische Elemente, bei Paaren und Gemischten Garden
auch vertanzte Hebungen zu den Schwierigkeiten.
Alles muss zum Takt und der Dynamik der Musik passen.
Wiederholungen führen nicht zu einer höheren Punktzahl.
Schwierigkeiten, die zwar gezeigt, aber nicht von allen Aktiven beherrscht werden, führen im Kriterium Exaktheit und
Ausführung zu Punktabzug.
7. Darstellung der Disziplin 15 P
Wurden die Forderungen des Begriffs karnevalistischer Gardetanz – die Verbindung von tänzerischer Eleganz, sportlichen
Elementen und erkennbarer Freude am Tanz – sowie die der jeweiligen Disziplin erfüllt?
Unter anderem gehört hierzu bei
– Mariechen und Paaren
ein ausgewogenes Verhältnis von Tanzbewegungen und Schwierigkeiten
– Paaren und Gem. Garden
ein gleichberechtigtes, harmonisches miteinander Tanzen
– Garden
ein ausgewogenes Verhältnis von Tanzen und Marschieren,
die Erkennbarkeit des Gruppencharakters
Aufeinander folgende Schwierigkeiten, bzw. Schwierigkeiten und Schrittkombinationen müssen fließend ineinander
übergehen und vertanzt sein.
Keine abgegrenzten Turneinlagen mit Anlauf oder separater Grundstellung davor.
8. Exaktheit und Ausführung 15 P
Zu bewerten sind insbesondere:
– korrekte Ausführung aller Schritte und Schwierigkeiten
– beidseitig gute Ausführung
– Ausführung im Takt der Musik
– dynamisches und spritziges Vertanzen
– gute Körperhaltung
– Synchronität aller Bein-, Arm-, Kopf- und Körperbewegungen
– optimale Ausnutzung der Tanzfläche
– klare Präsentation aller choreographischen Bilder
– saubere Ausführung der Formationswechsel
Bei Garden ist darauf zu achten, ob alle Aktiven, auch die in den hinteren Reihen, die Schritte und Schwierigkeiten
einheitlich und richtig ausführen. Gruppenmäßige Abwechslung ist zulässig.Bei Gemischten Garden müssen Hebungen gleichmäßig und von allen männlichen Aktiven ausgeführt werden.
Unterschiedliche Hebungen in einem „Bild“ sind erlaubt.
Schwierigkeiten, die zwar gezeigt, aber nicht von allen Aktiven beherrscht werden, führen hier zu Punktabzug.
9. Choreographie 20 P
– Musik (5 P)
Die gewählte Musik muss zum Charakter der Disziplin (Mariechen, Tanzpaar, Garde) passen. Dies ist auch bei
marschierfähiger Musik nicht immer gegeben und dann mit Punktabzug zu belegen.
Sie muss vertanzbar und in der Geschwindigkeit dem Leistungsvermögen der Aktiven angepasst sein.
Sind mehrere Musikteile zusammengeschnitten, müssen sie artverwandt sein und mit- einander harmonieren.
Die Schnitte müssen korrekt durchgeführt sein, der Takt darf nicht unterbrochen wer- den.
– Tanz (15 P)
Zu bewerten sind generell insbesondere:
– Aufbau des Tanzes
– kreative Ideenvielfalt
– Raumaufteilung
– tänzerische Umsetzung von musikalischen Höhepunkten, Musikpassagen und -intervallen
– Berücksichtigung des Leistungsvermögens der Aktiven
bei Garden auch – planvolles Formieren der Gruppe, Größeneinteilung
– sinnvolle und unauffällig durchgeführte Positionswechsel
– effektvolle und ideenreiche Formationen
– Formationswechsel der Musik entsprechend
– Aktionen von Einzelpersonen werden nicht bewertet
Bei Mariechen und Paaren ist eine Ouvertüre bis zu 30 Sekunden Länge möglich. Dauert sie länger, weist der Obmann
die Jury an, von ihrer ermittelten Wertung 2 Punkte abzuziehen. Bei Garden ist eine Ouvertüre nicht erlaubt.
Bewertungskriterien Schautanz ‹
Bewertungskriterien Schautanz BDK
Disziplin V
(Stand BDK 2013)
1. Thematik 10 P
Die Thematik muss allgemein verständlich dargestellt und während des ganzen Tanzes durchgängig erkennbar sein.
Das Thema muss altersgerecht sein.
Innovation wird honoriert; neue Themen werden höher bewertet als bereits behandelte, bekannte.
Themen, die durch Darstellung oder Bekleidung gegen Anstand und gute Sitten verstoßen, werden disqualifiziert.
Nicht erlaubt ist die Darstellung von Themen, die offensichtlich sittlich-anstößige sowie religiöse Aspekte
verunglimpfend oder negativ wertend abbilden. Dazu gehören unter anderem Aspekte menschlicher
Grenzerfahrung (z.B. schwerwiegende Krankheiten oder Behinderungen), eindeutige religiöse Symbole, Feiertage
und Symbole (z.B. Kreuz, Bibel, Koran oder kirchliche Würdenträger) sowie aktuelle politische Aspekte (z.B.
Demonstrationen oder Krieg). Einzelpersonen, die zum Thema gehören und handlungs-bezogen auf der Bühne nicht
diskriminierend agieren, sind erlaubt.
2. Kostüm 10 P
Das Kostüm muss durchgehend zur Thematik passen. Es muss körpergerecht und der Altersstufe entsprechend
gestaltet sein. Das Kostüm darf nicht gegen Anstand und gute Sitten verstoßen. Zum Kostüm gehört auch das alters-
und themengerechte Schminken oder eine Maske.
Kleidungsstücke dürfen nur ausgezogen und abgelegt, aber nicht aufgenommen werden. Bei Verstößen gegen diese
Regel weist der Obmann jeden Juroren an, von seiner ermittelten Wertung 2 Punkte abzuziehen. Davon nicht
betroffen sind Kopfbedeckungen, Accessoires und Requisiten.
3. Kreativität 15 P
Bewertet werden:
– eigene Ideenvielfalt
– Überraschungseffekte
– Phantasie
– Witz
– Humor
– Dramatik
4. Schritt- und Bewegungsvielfalt 15 P
Es sollten möglichst viele verschiedene Schritte und Bewegungen in Verbindung mit Arm und Kopf im Tanz gezeigt
werden. Fließende Körper- und Gruppenbewegungen, anspruchsvolle Schautanzschrittkombinationen,
koordinative Fähigkeiten, Drehungen und Sprünge führen zu einer höheren Bewertung. Sie müssen ebenso zur
Thematik und Musik des Tanzes passen.
Die Schwierigkeit verschiedener Stilarten muss beachtet werden.
Elemente des Gardetanzes dürfen nur dann in den Tanz einfließen, wenn sie von der Thematik verlangt sind.
5. Präsentation 15 P
Wurde der Disziplin Schautanz im karnevalistischen Tanzsport entsprochen?
Positiv werden bewertet:
– ausgewogenes Verhältnis zwischen Themendarstellung und Tanz
– übersichtliche Bühnenaktionen
– ausgewogener und wirkungsvoller Einsatz von Requisiten
– erkennbarer Gruppencharakter
– emotionale Wirkung
– begeisternde KörpersprachePunktabzug erfolgt bei nicht vertanzten Passagen, z.B. hinter Stellwänden oder mit Tüchern. Eine
Kostümveränderung muss vertanzt werden und darf den Tanzablauf nicht unterbrechen. Das gleiche gilt für den
Einsatz von Kopfbedeckungen, Accessoires und Requisiten.
6. Ausführung 15 P
Bewertet werden:
– Gleichmäßigkeit bzw. Synchronität der Gruppe
– exakte Ausführung von Schritten und Bewegungen durch alle Aktiven
– verständliche und überzeugende Darstellung von Parodien und Persiflagen
– deutliche und saubere Ausführung choreographischer Bilder
– alle Schritte, Sprünge und Bewegungen im Takt der Musik
– Mimik und Körpersprache gemäß der Thematik
Die Techniken der unterschiedlichen Stilrichtungen müssen sauber vertanzt werden.
Alle Aktiven müssen ab Beginn des Tanzes sichtbar in Bewegung bleiben. Nicht vertanzte Kostümaktionen und
planloser Einsatz von Accessoires und Requisiten führen zu Punktabzug.
7. Choreographie
Musik 5 P
Die Musik muss zur Thematik des Tanzes passen. Die einzelnen Musikteile müssen zu den jeweiligen Passagen und
Handlungen des Tanzes passen und sie unterstreichen oder verdeutlichen. Schnitte müssen korrekt durchgeführt
sein. Textpassagen müssen verständlich sein Eine schlechte Musikqualität führt ebenfalls zu Punktabzug.
Tanz 15 P
Bewertet werden:
– attraktiver Gesamtaufbau des Tanzes
– nahtlose Übergänge der Schrittfolgen und Bewegungsabläufe
– kreative Nutzung der Bühnenfläche und Raumaufteilung
– ideenreiche, effekt- und planvolle Formationen und Formationswechsel
Wurde das Leistungsvermögen der Aktiven berücksichtigt? Wurde der Musikcharakter erkannt und richtig
verarbeitet?
Eine Kostümveränderung und der Einsatz von Requisiten müssen sinnvoll in den Tanz eingeplant sein und dürfen
die Harmonie des Tanzes nicht stören.
Wenn die Thematik es erfordert, sind Solorollen erlaubt. Solisten müssen aber ein homogener Bestandteil der
Gruppe bleiben. Die Gruppe darf nicht nur Staffage sein.